GAL-Förderpreis 2020 geht an Nathalie Bauer

Der von der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) in Kooperation mit den Verlagen De Gruyter, Peter Lang und Narr verliehene und mit 2000 Euro dotierte Förderpreis für herausragende Dissertationsprojekte ging dieses Jahr an die Münsteraner Sprachwissen­schaftlerin Nathalie Bauer (WWU Münster).

Nathalie Bauer wurde für ihr von Susanne Günthner (WWU Münster) und Wolfgang Imo (Univ. Hamburg) betreutes Dissertationsprojekt zum Thema „Empathie in medizinischen Interaktionen – eine gesprächsanalytische Untersuchung“ausgezeichnet. In ihrer Arbeit (die auf einem von der Krebshilfe geförderten Kooperationsprojekt mit dem Klinikum Karlsruhe gründet) untersucht die Münsteraner Doktorandin Empathiedarstellungen in onkologischen Gesprächen, die gerade in solchen Kontexten, in denen schwerwiegende Diagnosen und Therapiepläne übermittelt werden, von zentraler Relevanz sind.

In Disziplinen wie der Medizinpsychologie besteht bereits Konsens darüber, dass Empathie ein Kernstück medizinischer Versorgungsqualität darstellt. Doch existieren bislang kaum empirische, auf authentischen Interaktionen basierende Studien, sodass nur wenig darüber bekannt ist, in welchen Zusammenhängen welche Art von (ärztlichen) Empathie­anzeigen für PatientInnen relevant werden und wie sich diese Empathieindizierungen von jenen unterscheiden, die wir aus informellen Alltagsinteraktionen kennen.

Diese Fragen sind nicht nur für die Sprachwissenschaft (u.a. für die Semantik, Pragmatik, die Grammatik- und Prosodieforschung, die Erforschung medizinischer Kommunikation etc.) relevant, sondern auch für die medizinische Praxis und Ausbildung zukünftiger ÄrztInnen.

Die Preisverleihung ist letzte Woche per Videokonferenz erfolgt. Einen Eindruck von der Preisverleihung sowie eine Kurzbeschreibung der Preisträgerin zu ihrem Projekt finden Sie im hier verlinkten 5-minütigen Video: https://youtu.be/xHWD3vrWyfU