Serviceangebote
Forschungslabor Gesprochene Sprache ➥
Das Forschungslabor Gesprochene Sprache bündelt technisches Know-How mit fachlicher Kompetenz. Hier können Studierende, Promovierende und DozentInnen der angewandten Sprachwissenschaft Aufnahmegeräte für die Datenerhebung ausleihen, sich beraten lassen in Fragen rund ums Transkribieren und den Umgang mit den empirischen Daten sowie die Datenbanken lAuDa, MoCoDa und SMS-DB zu Recherchezwecken nutzen. Das Labor bietet ein umfangreiches Angebot an Kursen und Workshops rund um das Thema Gesprochene Sprache.
Datenbanken
linguistische Audio-Datenbank (lAuDa) ➥
lAuDa ist eine Datenbank für Audiodaten und Transkripte gesprochener Sprache für die Forschung und Lehre an der WWU Münster. Sie beinhaltet Privatgespräche, Interviews, Radiosendungen und Fernsehsendungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Sie steht vor allem Studierenden für Recherchezwecke zur Verfügung, die im Rahmen eines Seminars oder einer Abschlussarbeit mit gesprochensprachlichen Daten arbeiten möchten.
Linguistische Lehr-Datenbank (LiLeDa)
Die LiLeDa enthält ausgewählte und aufbereitete Audio-Aufnahmen und Transkripte, die in den Einführungsveranstaltungen in die linguistische Gesprächsanalyse, Grammatik und Interaktion und Konversationsanalyse eingesetzt werden können. Sie ist ausschließlich für den Gebrauch der CeSI-MitarbeiterInnen vorgesehen und über das CeSI hinaus nicht offen zugänglich.
SMS-Datenbank für Alltagskommunikation ➥
Die Datenbank hat zum Ziel, Alltagskommunikation der SMS-Interaktion zu archivieren und datenbankgestützt zur Analyse zur Verfügung zu stellen. Die Datenbank ist für die Forschung und Lehre im Rahmen von Lehrveranstaltungen des Germanistischen Instituts entwickelt worden.
SMS-Datenbank für DaF ➥
Die Datenbank hat zum Ziel, Alltagskommunikation der SMS-Interaktion zu archivieren und datenbankgestützt der In- und Auslandsgermanistik für Forschung und Lehre zur Verfügung zu stellen.
Arbeitspapierreihen
Arbeitspapierreihe Sprache und Interaktion ➥
Die Beiträge der Arbeitspapierreihe „Sprache und Interaktion“ werden von den MitarbeiterInnen der Arbeitsbereiche Günthner (Universität Münster) und Imo (Universtität Hamburg) verfasst und haben aktuelle linguistische Fragestellung zum Gegenstand, die den Forschungsfeldern der Interaktionalen Linguistik, der Interaktionalen Konstruktionsgrammatik, der Interaktionalen Soziolinguistik und der Anthropologischen Linguistik zugeordnet werden können.
Arbeitspapierreihe Studentische Arbeitspapiere Sprache und Interaktion ➥
Hinter studSpin verbirgt sich eine Online-Reihe von ausgewählten studentischen Magister-, Master- und Bachelorarbeiten, die am Lehrstuhl von Prof. Dr. Susanne Günthner entstanden sind. Sie befassen sich thematisch mit der Analyse von Aspekten sprachlicher Interaktion in unterschiedlichen Kontexten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der deutschen Sprache. Die Arbeitspapierreihe umfasst auch die Arbeiten der früheren Arbeitspapierreihen SASI (Studentische Arbeitspapiere Sprache und Interaktion) und SABA (Studentische Arbeitspapiere Bachelorarbeiten).
Laufende Projekte
Kommunikation in der Palliativmedizin: Pflegerisches und ärztliches Sprechen mit PalliativpatientInnen ➥
Obgleich die Palliativstation mit ihrem Ziel der Sicherung von Lebensqualität stärker als andere Stationen auf Kommunikation ausgerichtet ist und sich geradezu durch eine besondere kommunikative Kultur auszeichnet, fehlt es bislang an konkreten Untersuchungen authentischer Kommunikationssituationen. Hier setzt das vorliegende Projekt mit dem Ziel der Erforschung unterschiedlicher Kommunikationsformen und damit Ausprägungen der ‚sprechenden Medizin‘ und deren Relevanz für die Sicherung der Lebensqualität von Patienten an. Das Vorhaben, neben der Arzt-Patienten-Kommunikation auch die Pfleger-Patienten-Kommunikation sowie die Teamkonferenzen, in denen Ärzte, Pfleger und Therapeuten ihre Erfahrungen mit und ihre Eindrücke von den Patienten verbal rekonstruieren, in die Analyse einzubeziehen, stellt einen völlig neuen Ansatz dar, der für die Verbesserung der Arzt-Patienten- und der Pfleger-Patienten-Kommunikation von großer Bedeutung ist. Die Analyse dieser Gespräche legt offen, über welche Themen Ärzte und Pflegekräfte sprechen, wie viel Zeit sie für die Gespräche haben, welche Gesprächsstrategien sie einsetzen, welche Informationen sie erhalten und übermitteln, welche Verständigungsprobleme entstehen, welche typischen Patientenfragen auftreten, ob und wie diese beantwortet werden und schließlich, wie die Informationen in den Teamkonferenzen zu diagnostischen Tatsachen – d.h. ratifiziert und Teil der Patientenakte – werden. Durch die Analysen soll geklärt werden, wie die zwischen Ärzten / Pflegern und Patienten geteilte Kenntnis über den Stand der Krankheit als unheilbar kommunikativ ausgehandelt wird, wie Patienten wem gegenüber ihre Bedürfnisse/Wünsche, Sorgen, Emotionen kommunizieren, wie sich die Reaktionen von Ärzten und Pflegern auf die Ausführungen der Patienten unterscheiden und wie emotionale Anteilnahme vermittelt wird. Für die Analyse des Informationsflusses im Krankenhausalltag ist es ferner wichtig, zu fragen, wie Informationen über die Patienten in den interdisziplinären Teamsitzungen präsentiert und weiterverarbeitet werden und inwiefern dabei konfligierende Perspektiven auftreten, wie diese gelöst werden und wie aus Rekonstruktionen vergangener Gespräche soziale Fakten werden, die dann die Grundlage medizinischen Handelns bilden. Methodische Grundlage des Projektes bildet die ethnomethologische Konversationsanalyse, die Gesprächsforschung und sprachwissenschaftlich ausgerichtete Erforschung medizinischer Kommunikation.
Dialogizität von WhatsApp-Sprachnachrichten (DiSN) ➥
Über den mobilen Messenger WhatsApp verschickte Kommunikate unterscheiden sich in ihrer sprachlichen Ausgestaltung in mehrfacher Hinsicht von den bis dato genutzten SMS-Kurznachrichten. Eine Neuerung, die bisherige mobile Messenger-Systeme grundlegend erweitert, stellen die so genannten „Sprachnachrichten“ dar. Hierbei handelt es sich um innerhalb der App aufgenommene Audio-Postings, die direkt in den auf dem Bildschirm dargestellten Nachrichtenstrang integriert werden. Durch Sprachnachrichten hält die mediale Mündlichkeit Einzug in die mobile Messenger-Kommunikation. Das Projekt „Dialogizität von WhatsApp-Sprachnachrichten“ unter der Leitung von Dr. Katharina König verbindet Beschreibungsansätze aus der CMC-Forschung mit methodischen Zugängen der Gesprächsanalyse und Interaktionalen Linguistik und untersucht die sequentielle Organisation von Sprachnachrichten-Dialogen.
KONTI (Korpus norddeutscher Tischgespräche) ➥
KONTI (Korpus norddeutscher Tischgespräche) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Duisburg-Essen/Münster (Dr. Jens Lanwer) und der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens (Dr. Markus Denkler). Es wird finanziert aus Mitteln des Norddeutschen Wissenschaftspreises (Link). Mit diesem Preis wurde das Projekt „Sprachvariation in Norddeutschland (SiN)“ (Link: www.sin-projekt.de/) ausgezeichnet. Im Rahmen des KONTI-Projektes sollen Tonaufnahmen von Tischgesprächen aus ganz Norddeutschland gesprächslinguistisch aufbereitet werden. Die Aufnahmen der Tischgespräche sind im Kontext des SiN-Projektes angefertigt und bisher nur zu einem geringen Teil ausgewertet worden. Ziel ist es nun, die Gespräche jeweils in Gänze korpuslinguistisch zu erschließen und diese Daten SprachwissenschaftlerInnen für regionalvergleichende, vor allem auch interaktional ausgerichtete Studien zum Sprachgebrauch im norddeutschen Raum zur Verfügung zu stellen. Bis Mitte 2018 sollen Tischgespräche aus insgesamt 18 verschiedenen Teilregionen erschlossen werden.
Lehrkorpus zu Sprachbiographien ➥
Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Praktiken gehören mittlerweile fest zum kommunikativen Alltag vieler Menschen in Deutschland. Von Seiten der Sprachwissenschaft wird dieses Themenfeld aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Methoden und Theorieansätzen bearbeitet. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, die subjektive Sicht mehrsprachig in Deutschland aufgewachsener SprecherInnen in der Lehre am Germanistischen Institut in den Blick nehmen zu können. Hierfür wurden 16 teilnarrative Interviews mit mehrsprachigen ProbandInnen erhoben, in einem Lehrkorpus „Sprachbiographien“ zusammengefasst und für Studierende nutzbar gemacht. Anhand des gesammelten Materials können sowohl indLogo Kleinividuell-biographische Faktoren des Spracherwerbs als auch die Nutzung von Praktiken der Mehrsprachigkeit zum Analysegegenstand in Seminaren gemacht werden. In dem Projekt sollen zum einen Sprachbiographien mit SprecherInnen verschiedener Herkunftssprachen erhoben werden (hierbei bilden Sprachbiographien von SprecherInnen nicht-indoeuropäischer Erstsprachen (Chinesisch, Türkisch, Arabisch etc.) einen wichtigen Fokus). Zum anderen soll das Lehrkorpus „Sprachbiographien“ für die Anwendung in Lehrveranstaltungen didaktisch aufbereitet werden.
Learnweb-Tutorial zum Schreiben einer empirisch ausgerichteten linguistischen Arbeit ➥
In dem Projekt wurde ein online für die Studierenden verfügbares Learnweb-Tutorial erstellt, in dem zum einen grundlegende Informationen über wissenschaftliches Arbeiten in der Linguistik zusammengetragen und zum anderen Übungseinheiten zur schriftlichen Abfassung einer empirisch ausgerichteten Arbeit bereitgestellt werden. Ziel des Tutorials ist es, die sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen im Aufbau- und auch im Vertiefungsmodul der BA-Studiengänge zu unterstützen.
MIWF-Projekt „Plattform Gesprochenes Deutsch – authentische Alltagsinteraktionen für die Forschung und Praxis im Bereich DaF und DaZ“ ➥
Trotz der sogenannten „kommunikativen Wende“ orientieren sich Lehrwerke im Bereich Deutsch-als-Zweit- und Fremdsprache vorwiegend an den Normen der deutschen Schriftsprache: So weichen die in Lehrbuchdialogen konstruierten Äußerungen noch immer erheblich vom tatsächlichen mündlichen Sprachgebrauch deutscher MuttersprachlerInnen ab. Nicht nur herrscht ein Defizit an authentischem, für den Unterricht aufbereitetem Dialogmaterial, auch im Bereich der praxisorientierten Lehrvorschläge fehlt es an Didaktisierungen von grundlegenden und relevanten Strukturen des gesprochenen Deutsch. Das geplante Projekt nimmt sich dieses Desiderats an und strebt an, eine Internet-Plattform zu entwickeln, auf der eine umfangreiche Datenbank von Gesprächen deutscher MuttersprachlerInnen und Lehrmaterial zum Einsatz im DaF- und DaZ-Unterricht bereitgestellt werden soll.
Abgeschlossene Projekte
DFG-Projekt und Arbeitspapierreihe: Grammatik in der Interaktion (GIDI) ➥
Die Arbeitspapierreihe gidi entstand aus dem DFG-geförderten Projekt „Grammatik in der Interaktion“ (2006-2008), in dem grammatische Strukturen in der kommunikativen Praxis anhand empirischer Gesprächsdaten analysiert wurden. Die Theorie der gesprochenen Sprache wurde dabei durch die Verknüpfung von Konstruktion und Sprachbeschreibung erweitert. Anhand einer möglichen Syntaxbeschreibung der gesprochenen Sprache konnte so ein Beitrag zur gebrauchsbasierten Theorie der Grammatik geleistet werden, der in Form einer Arbeitspapierreihe auch in dem DFG-geförderten Projekt „Grammatik und Dialogizität – Retraktive und projektive Konstruktionen im interaktionalen Gebrauch“ (2010-2013) weitergeführt wird.
DFG-Projekt: Grammatik und Dialogizität – Retraktive und projektive Konstruktionen im interaktionalen Gebrauch (gradia) ➥
gradia ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt (Projektzeitraum: 2010 bis 2013), das unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Günthner an der Universität Münster durchgeführt wurde und das Ziel verfolgte, auf der Basis der Untersuchung retraktiver (zeitlich zurückweisender) und projektiver (zeitlich vorwärtsgewandter) Konstruktionen einen Beitrag zu einer auf dem Konzept der Dialogizität aufbauenden Grammatik der gesprochenen Sprache zu liefern.
DAAD-Projekt: Gesprochenes Deutsch für die Auslandsgermanistik ➥
Das Projekt beschäftigt sich mit der Erhebung, Transkription und Archivierung von authentischen Kommunikationssituationen deutscher MuttersprachlerInnen. Daraus sollen Didaktisierungsvorschläge für den Deutschunterricht als Fremdsprache entwickelt werden. Methodologisch fühlt man sich dabei den Maßgaben der Interaktionalen Linguistik und Gesprächsforschung verpflichtet.
DAAD-Projekt (PPP): Kommunikation in den Neuen Medien: Chinesische und deutsche SMS ➥
Durch die empirische Erhebung von chinesischen und deutschen SMS erfolgt in diesem Projekt unter Zusammenarbeit mit der Deutschen Fakultät der Fremdsprachenuniversität Xi’an (XISU) eine kontrastive Analyse von dieser Textgattung der Neuen Medien. Dabei sollen neben sprachlich-kommunikativen Gemeinsamkeiten der Kulturen bereits globalisierte Formen gleichermaßen in ihren Auswirkungen auf kommunikative Strategien und Gattungen innerhalb der Kommunikationsform SMS bearbeitet werden.